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Die Zeit vor der
Freiwilligen Feuerwehr Weferlingsen

Feuer schützt vor Dämonen.

Das glaubten die alten Germanen und ließen darum ihre Herdfeuer nie erlöschen.

Irgendwann haben sie aber gemerkt, dass das Feuer selbst zum Dämon werden kann.

 

Nicht nur die alten Germanen machten diese Erfahrung…

Auch in der 725 jährigen Geschichte der Stadt Burgdorf kam es mehrfach zu großen Bränden.

Einer der verheerendsten Brände war der Brand im Jahre 1809, der fast die gesamte Stadt vernichtete.

Immer wieder kam es zu kleineren und größeren Bränden innerhalb der Stadt oder der Ortsteile. Die Bewohner schützten sich durch einen Spritzenverband. In Burgdorf waren diese von den Dörfern und der Stadt Burgdorf gekauften Feuerspritzen untergestellt.

Die Kosten für die einzelnen Gemeinden richteten sich nach der Anzahl der jeweiligen Dächer. Diese Kostenverteilung führte zu Differenzen und der Auflösung des Spritzenver-bandes am 9. Oktober 1829. Danach organisierten die Dörfer ihren Feuerschutz selbst.

 

Im Februar 1830 beschlossen die Obershagener und Weferlingser die Anschaffung einer eigenen Feuerspritze, sowie den Bau eines Spritzenhauses. Die hierfür erforderlichen Kosten wurden zu ¾ von Obershagen und zu ¼ von Weferlingsen aufgebracht. Die Urkunde über den Kauf der Feuerspritze vom Celler Spritzenmacher J. F. Krüger vom 19. April 1830 hängt noch in unserem Feuerwehrhaus.

Die kommunalen Kassen waren auch damals schon nicht so prall gefüllt, und die Feuerspritze konnte nur in 3 Raten ( 100 Taler bei Lieferung sowie je 50 zu Weihnachten und Ostern) be­zahlt werden.

Auch schon damals waren die Leistungen der Lieferanten nicht immer fehlerfrei, denn beim ersten Probebetrieb am 18. Februar 1831 wurde die Spritze vom Schmiedemeister Ferdinand Hillenwirth aus Burgdorf getestet. Er stellte fest, dass die Spritze nicht winddicht sei, wo­durch der Wasserstrahl nur stoßweise kam und oft fiel. Die Spritze wurde deshalb noch ein­mal zwecks Reparatur nach Celle zurückgeschickt.

In jedem Haus im Dorf befand sich ein Ledereimer, der in einer Eimerkette zum Feuerlöschen eingesetzt wurde. Ein solcher Originaleimer ist in unserem Feuerwehrhaus ebenfalls ausge­stellt.

Gegen den Widerstand des Burgdorfer Bürgermeisters wurde das Spritzenhaus in Obershagen errichtet.

Nach einer Rechtsvorschrift vom 6. August 1830 war jeder männliche Ortseinwohner zwi­schen dem 16. und dem 60-igsten Lebensjahr verpflichtet, Feuerlöschdienst zu leisten. Aus­genommen waren nur direkt vom Feuer Bedrohte, die Geistlichkeit, die Schullehrer, Ärzte, Wundärzte und Offiziere.

  

Freiwillige Feuerwehr Weferlingsen 

Die Gründungsversammlung 

In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurden die ersten freiwilligen Feuerwehren in die­ser Gegend gegründet. Auch in Weferlingsen entstand der Wunsch nach der Gründung einer freiwilligen Feuerwehr.

Zu einer Gründungsversammlung lud der Gemeindevorsteher Heinrich Meyer am 20. April 1913 in das damalige Gasthaus Otto Eickmann ein.

18 Bürger hatten sich eingefunden und traten der Wehr bei.

Schon bei der Gründungsversammlung ergaben sich die ersten Schwierigkeiten, woher sollte das Geld für die Anschaffung der erforderlichen Ausrüstung und Geräte genommen werden. Der Gastwirt Otto Eickmann stellte die Summe von 600 Mark zu 4,5 % Zinsen zur Verfü­gung. Die Rückzahlung des Geldes verzögerte sich jedoch durch den Ausbruch des ersten Weltkrieges bis zum Jahre 1919.

Die Feuerwehr ist noch heute im Besitz sämtlicher schriftlicher Aufzeichnungen incl. Grün­dungsprotokoll.

Auf einige Besonderheiten und herausragende Ereignisse aus dieser Zeit sei jedoch hingewie­sen.

  

Disziplin innerhalb der Feuerwehr

In den letzten 90 Jahren hat sich nicht nur die Gesellschaft verändert, sondern auch die diszi­plinarischen Maßnahmen innerhalb der Wehr. Die Wehr wurde in einer Zeit gegründet, in der noch Werte wie Ordnung und Disziplin Bedeutung hatten.

Dieses zeigte sich besonders in der Höhe der Strafen, die man im Verhältnis zum damaligen Verdienst sehen muss.

Für unentschuldigtes Fernbleiben vom Dienst mussten 50 Pfennig gezahlt werden.

Im Jahre 1914 mussten zwei Kameraden je 25 Pfennig zahlen, weil sie nicht mit der Spritze von einem Brand aus Sorgensen zurückkamen. Den gleichen Betrag musste der Kamerad Kracke im gleichen Jahr für Trunkenheit im Dienst zahlen. 

 

Die Ausrüstung und Fahrzeuge der Feuerwehr

Der Verbleib der Feuerwehrspritze 1830 ist unbekannt. Ebenso kann man derzeit nicht mit Sicherheit sagen, mit welchem Gerät die Kameraden in der Zeit von 1913 bis 1950 gearbeitet haben. Ältere Bürger des Ortes wollen sich jedoch daran erinnern, dass bis zum Beginn der 60-iger Jahre in einem Nebengebäude der Weferlingser Schule eine Handruckspritze aufbe­wahrt wurde. Diese wurde vom damaligen Bürgermeister Heinrich Töpke an einen Schrott­händler verkauft. Im Jahre 1950 schaffte die Wehr einen Tragkraftspritzenanhänger an. Dieses Fahrzeug musste mit einem Traktor gezogen werden. Es leistete bis zum Jahre 1966 wertvolle Dienste. Der Spritzenanhänger wurde dann für 50 Mark an den Kameraden Heinrich Töpke verkauft. Am 4. März 1966 bekam die Wehr ihren ersten VW-Spritzenwagen. Dieser VW-Bus war bis zum Jahre 1980 im Feuerwehreinsatz. Danach wurde er noch viele Jahre von den Stadtgärtnern genutzt. Anlässlich des Feuerwehrfestes am 21. und 22. Juni 1980 erhielt die Wehr erstmalig 2 Fahrzeuge. Bei diesen Fahrzeugen handelte es sich um einen TSF und einen MTW von der Firma VW vom Typ LT. Im Jahr 2003 wurde der MTW durch einen Ford er­setzt. Auch ein neues TSF-W ist im Besitz der Wehr.

In den Jahren haben nicht nur die Fahrzeuge gewechselt, auch die sonstigen feuerwehrtechni­schen Geräte haben sich den veränderten Anforderungen angepasst. Unsere Wehr verfügt heute z. B. über Atemschutz, Notstromaggregat, Lichtmasten und viele andere technische Hilfsmittel, um für die vielfältigen Aufgaben gerüstet zu sein.

 

Die Feuerwehr als Träger des dörflichen Lebens

Bei der freiwilligen Feuerwehr besitzt die Kameradschaftspflege neben dem Feuerschutz ei­nen hohen Stellenwert. Bereits im März 1914 wurde das erste Wintervergnügen gefeiert. Im­mer wieder fanden die Weferlingser einen Grund zur Ausrichtung eines kleinen oder großen Festes. Alte Aufzeichnungen berichten von Wintervergnügen, Kappenfesten, obligatorischen Jubiläumsfeiern, genauso wie Familienabenden mit Kaffee und Kuchen. Diese Tradition wird auch heute noch fortgesetzt, denn wir feiern neben unserem alljährlichen Dorffest und Aue-Cup einen großen Kameradschaftsball im Februar.

Die Feuerwehr steht ebenfalls immer an vorderster Front, wenn es darum geht, Ausflüge für unseren Ort zu organisieren.

Bei vielfältigen anderen Aufgaben innerhalb des Dorfes, wie z. B. beim Bau der Friedhofska­pelle und des Dorfgemeinschaftshauses haben die Feuerwehrmitglieder jeweils zum Gelingen beigetragen. 

 

 

 Die Damengruppe

Einen weiteren Höhepunkt in der Geschichte der Wehr bildet das Jahr 1959.

Am 8. August wurde die erste Damenfeuerwehrgruppe der Bundesrepublik Deutschland ge­gründet ! Und zwar hier bei uns in Weferlingsen!!!

Alle damaligen Medien (Stern, Quick, Neue Revue usw.) berichteten in mehreren Fotoserien über dieses Ereignis. Und sogar im Fernsehen wurde eine 10-minütige Reportage gesendet.

Das Medieninteresse  zog eine Vielzahl von Einladungen und Bewunderungsschreiben für die Damen nach sich. So wurde sogar jemand im fernen Teheran dadurch inspiriert, ein Gedicht zu diesem Thema zu verfassen.

Auch in Oberharmersbach im Schwarzwald hatte man diese Bilder und Berichte gesehen und lud unsere Mädchen spontan zu einem 10-tägigen Aufenthalt ein. Dieser fand vom 17.04. – 24.04.1960 statt. Diese Kameradschaft mit der Oberharmersbacher Feuerwehr besteht noch heute. 

 

 

Die Wettkampfgruppe

Seit dem Jahre 1950 ist die Wehr das Aushängeschild unseres Ortes und der Stadt Burgdorf. In diesem Jahre wurde eine Wettkampfgruppe von Bernhard Kracke sen. ins Leben gerufen. Ein voller Pokalschrank und die vielen Plaketten an den Wänden zeugen von den Erfolgen. Häufig wurden erste Plätze bei Stadt- Abschnitts-, Kreis- oder Regionswettkämpfen belegt. Außerdem war Weferlingsen mehrfach erster Sieger bei den Bezirkswettkämpfen des Regie­rungsbezirks Hannover, sowie zweiter und dritter Sieger bei den Niedersachsenmeisterschaf­ten.